Wortmeldung: Ärger nicht an Vereinen auslassen
Die Nachwehen der Burgholzhäuser Kerb halten an. Nach zahlreichen Wortmeldungen, die sich kritisch mit den fremdenfeindlichen Parolen beschäftigen, gibt es nun Äußerungen der Friedrichsdorfer Ortsvereinigung der FREIEN WÄHLER (FW).
“Die Freien Wähler Friedrichsdorf halten die offensichtlich stattgefundenen Entgleisungen anlässlich der Burgholzhausener Kerbefeierlichkeiten mit rassistischen Gesängen ebenfalls für völlig inakzeptabel”, schreiben der Vorsitzende Robert Hohmann und Vorstandsmitglied Hubert Horn. “Wie alle demokratischen Parteien stehen wir hinter der Aussage des Art. 3, inbesondere Absatz 3, unseres Grundgesetzes, nach dem Ausgrenzungen von Menschen nicht deutschen Werten entsprechen. Dennoch möchten wir als Vereinigung, die tief auch in der Vereinsstruktur unserer Bürger verwurzelt ist, appellieren, sich nun nicht mit aller Macht auf den veranstaltenden Kerbeverein Burgholzhausen zu stürzen. Und in diesem Kontext uns gleichzeitig auch vor die anderen Vereine in Friedrichsdorf stellen, die unsere Kulturlandschaft bereichern und stützen.
Wer ein solches Fest organisiert, weiß, dass man den bösen Willen von einigen Chaoten einfach nicht völlig ausschalten kann. Dies ist nicht leistbar; und oft sind es auch nur Momentaufnahmen. Was bei der einen Veranstaltung rassistische Gesänge und Parolen sind, sind bei den anderen Schlägereien, Vandalismus und Verschmutzung. Dennoch werden die Vereine nicht müde, Jahr für Jahr die Fest – unter Einsatz vieler freiwilliger Helfer – durchzuführen.”
Klar sei, dass solche Aktionen wie in Burgholzhausen in einem freiheitlich demokratischen Staat einfach nichts zu suchen haben. Hohmann und Horn bitter daher: “Lasst nicht den ganzen Ärger an den Vereinen, oder gar den einzelnen Mitgliedern aus. Wenn die Staatsanwaltschaft ermittelt, wird es ein Ergebnis geben. Die Vereine sind alle durch die Untersuchungen und der damit verbundenen negativen Presse gestraft genug. Wir sollten hier keine Vorurteilung vornehmen. Denn wenn die vielen ehrenamtlichen Helfer aus Frust über – genauso unrechtmäßige Anfeindungen die Segel streichen, dann wird unsere Kulturlandschaft um Einiges ärmer.